Böhler enttäuscht, einmal gerettet

es hätte mir schon so viel früher klar werden müssen: auffahrbare oder aufschneidbare Modellweichenantriebe mit integrierten Rückmeldekontakten können keine zuverlässige Endlage der Weichenzungen  überwachen. Die traurige Gewissheit erhielt ich vorgestern im Rahmen von Versuchen an den LGB-Weichen im Tisch: Vor dem Umstellvorgang blockierte ich die Weichenzunge. Der Böhlerantrieb lief an, die Zungen bewegten sich nicht, die Stellstange auch nicht. Nach der üblichen Zeit schaltete sich der Motor ab und die Zunge lag weiterhin in alter Lage. Erst als ich die Blockade herausnahm sprangen die Zungen in die Endlage. Fatal: Die Endlage wurde entsprechend der Stellstange im Antrieb dargestellt. Will heißen: Sollte die Zunge im rauhen Außenbetrieb durch z.B. ein Ästchen blockiert werden, würde der Antrieb der Anlage dennoch zurückmelden „Endlage neue Stellung erreicht“ und automatische Steuerungsbefehle der Anlage die Fahrzeuge auf eine Weiche ohne Endlage direkt in die Entgleisung schicken. Schade!

Dennoch punktet der Antrieb von Böhler mit seiner Umlaufgeschwindigkeit. Nach kurzer Bestürzung über die Auflösung der Firma Böhler Minitools konnte mich der Geschäftsführer – Herr Böhler – jedoch beruhigen und mitteilen, dass die Antriebe auch unter dem Dach der neuen Firma Kaleas GmbH & Co. KG weiter produziert werden. Der Shop unter www.kaleas.de ist bereits online. Alles ist also gut.

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