Betriebsmanagement

Zum Start meines Blogs habe ich viel über die Steuerung geschrieben und Fortschritte in den Experimenten berichtet. Zeit, mal zu beleuchten, wie es inzwischen läuft: Meine Gartenbahn ist von vorn herein auf Automatik-Betrieb ausgelegt, der bestenfalls eine rein PC-gesteuerte Zugfolge produziert. Ich bin zwar auch Freund des spielerischen Rangierbetriebs und kann aufgrund der tollen Fahreigenschaften der Modelle auch eine einzelne Lok zehnmal hin- und herfahren, aber im Garten schätze ich den Zufall, der auch den Reiz an der echten Bahnstrecke ausmacht. Und den Zufall muss schon jemand anders produzieren, sonst ist es eben keiner.

So ist die LGB-Anlage mit entsprechend umfangreicher Sensorik ausgestattet und wird über meine Massoth Dimax 800Z Digitalzentrale über den RS232-PC-Bus gesteuert. Als Software kommt dabei weiterhin das open source Projekt Rocrail zum Einsatz.

Zunächst mal vorweg: Rocrail ist eine coole Software. Aber auch die beste Software benötigt zuverlässige Partner, um stabil zu laufen. Und so häuften sich bei mir in einer eigentlich übersichtlichen Eisenbahninfrastruktur eines Hundeknochens mit ein paar Ausweich- und Abstellgleisen dann doch diverse Unregelmäßigkeiten. Mal mehr, mal weniger.

Über die Betriebsjahre habe ich so je nach Störungsaufkommen versucht, die Probleme in den Griff zu bekommen.

Heute kann ich einen guten Tipp geben: Erfasst Eure Störungen systematisiert

An meinen Betriebstagen läuft die Eisenbahn oft nebenher und so kommen über den Tag schnell 4-7 Betriebsstunden zusammen. Was dann zwischendrin den Spaß gebremst hat kann man zur nachhaltigen Fehlerabstellung nicht mehr erinnern. Daher schreibe ich es seither auf.

Hier beispielsweise mein Fazit vom Einführungsjahr 2019:

Bei 94 Automatik-Betriebsstunden an 26 Betriebstagen entstanden 141 Gesamtunregelmäßigkeiten. Das Ergebnis mit 1,5 Unregelmäßigkeiten pro Stunde und damit 5,4 pro Betriebstag ist dabei für die Erfassung 2019 unzufriedenstellend. Mit der Erfassung konnte ich jedoch bereits in den ersten vier Messmonaten einen Quotenrückgang von etwa 1,5 auf 1,1 erreichen.

Nach Saisonabschluss habe ich alle Ereignisse nach Folgemaßnahmen untersucht und bewertet:

– zu 69 Fällen konnte ich direkt Maßnahmen umsetzen

– zu 17 Fällen habe ich Maßnahmen zum neuen Saisonstart angesetzt

– zu 59 Fällen waren keine Maßnahmenvorschläge zu finden (40%), statistischer Ausreißer war dabei ein 12x-Wiederholer durch Schlupf in der Steilrampe, der an einem besonders heißen Tag unerklärlicherweise auftrat.

Fazit: es ist ein bisschen wie bei der echten Arbeit: Fehler messen, gruppieren, Ursachen erforschen, abstellen

Störfallerfassung

der Sache näher gekommen

Liebe Leser, heute soll wieder einmal ein Screenshot aus der aktuellen PC-Arbeit erfreuen: Die Tischbahn ist in Rocrail optisch umgesetzt. In der an ein Spurplanstellwerk angelehnten Optik zieren bereits die Signale die Anlage, die in Realität noch nicht existieren. Bei solch tollen Werkzeugen muss man schonmal etwas weiter schauen 🙂

Stelltischbild der LGB-Schreibtischbahn in Rocrail

Stelltischbild der LGB-Schreibtischbahn in Rocrail

Habe mich also endlich ein wenig in die Rocrail-Materie eingelesen und warte nun mit anderen Forum-Mitgliedern auf die helfenden Worte von Massoth. Einiges hakt halt noch… Heute also Begeisterung für zwei Gruppen: Das Rocrail-Team für die Entwicklung eines solch tollen Projektes, Fa. Massoth für die wahnsinnig einfach zu handhabenden Firmwareupdates aller anschließbaren Geräte. Toll!

Kommunikationsverbesserung

Endlich ist es soweit: Die Anlage kommuniziert den Besetzungszustand aller zwölf überwachten Gleisabschnitte zuverlässig an die Digitalzentrale und damit an den PC. Nach Fertigstellung des Umsetzbausteins, der mithilfe einiger Relais aus dem 22V-Ausgang der Gleisbesetztmelder von TAMS jeweils potentialfreie Schalter macht konnten am vergangenen Wochenende erstmals mehr als vier Bewegungen am PC verfolgt werden. Aus Sicht der Betriebssicherheit gibt es nun nur noch drei kritische Fakten vor dem Automatikbetrieb:

–         Die Gleisisolierungen garantieren keine Profilfreiheit bei Nichtbesetzung eines Abschnitts

–         Die gemeinsam isolierte Gleisgruppe 12/5 ist als dreizehntes Gleis nicht in die Überwachung eingebunden

–         Die neuen Gleisanlagen im Regal mit insgesamt vier Weichen sind als nur ein einziger Abschnitt zusammen isoliert

Alle drei Punkte werden jedoch bestehen bleiben, ihre Anpassung würde erheblichen Aufwand mit sich bringen und im Übrigen die bereits geringen Nutzlängen der Gleise noch weiter einschränken.

 Im Bild sind rechts die drei Rückmeldebausteine (GBM-1 von TAMS) in den weißen Kisten verstaut, links ist der Umsetzbaustein als „Black Box“ zu sehen. Technisch sind hier bereits die Kapazitäten für einen vierten Gleisbelegtmelder mit vier Anschlüssen gegeben.

 

Schreibtischunterseite: Die montierten GBM-1-Gleisbesetztmelder und die Umwandlungsbox für die Rückmelder

Schreibtischunterseite: Die montierten GBM-1-Gleisbesetztmelder und die Umwandlungsbox für die Rückmelder

So sieht der Inhalt der Kiste aus. Vielleicht ein wenig unübersichtlich, aber technisch immer das Gleiche.

16 Relais setzen die Info vom Gleisbesetztmelder in einen Schaltzustand um

16 Relais setzen die Info vom Gleisbesetztmelder in einen Schaltzustand um

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